Pilotenreise ans Nordkap


11.06.2024 - 25.06.2024



2009 war ich schon mal mit meinen lieben Freund Aldo am Nordkap, damals mit einer MCR4s. In diesem Jahr habe ich nochmals den Wunsch selbst nach Norwegen zu fliegen. Gemeinsam mit Alexander, der auch eine WT9 hat, so wie ich jetzt, starten wir nach Skandinavien. Wie immer bei so einem Projekt spielt natürlich das Wetter die größte Rolle. Ob es gelingen wird, oder ob wir nur einen Teil von Skandinavien erkunden, könnt ihr in diesem Reisebericht lesen. Es wird nicht immer möglich sein, jeden Tag zu schreiben, denn 30 Stunden Flugzeit sind auch ganz schön anstrengend. Viel Spaß beim Lesen.

1. Tag - Dienstag 11.06.2024

Heute geht es los. Mein Flug startet um 15.50 Uhr von Gmunden. Am Vormittag regnet es noch ein wenig, die Wolken hängen tief. Der Traunstein ist bis zur Mitte in Wolken gehüllt. Die Vorhersage sagt, dass es Richtung Westen besser wird. Es wird auch und der Flug von gut einer Stunde und 20 Minuten nach Burg Feuerstein EDQE, verläuft ganz ruhig. Der Flugplatz Burg Feuerstein liegt auf einem Hochplateau in der Fränkischen Schweiz. Überall sanfte Hügel und auf einem obendrauf der Flugplatz. Die Piste ein einen Muggel, aber ansonst wunderbar. Hier wartet Alexander schon auf mich, der mit seiner WT9 mit mir gemeinsam zum Nordkap fliegen wird. Ich parke meinen Flieger in die Wiese. Feuerstein ist DAS Segelflugzentrum hier in der Gegend. Es stehen auch einige Gustostückerl herum. Alexander zeigt mir den Flugplatz und zeigt mir auch seine Flugzeuge. Ein Segelflugzeug und zwei Motormaschinen gehören ihm. Nachdem ich das Flugzeug versorgt hab, geht es nach Kirchrüsselbach, wo Alex mit seiner Frau wohnt. Zuhause gibt es dann eine ordentliche Vesper, wie es hier so üblich ist. Wir plaudern noch ein wenig über unsere Reise, dann geht es "ab in die Kiste".

2. Tag - Mittwoch 12.06.2024

Wir frühstücken ordentlich, mit Eier, Speck und frischem Gebäck. Dann fahren wir los um unsere Einkäufe zu erledigen und anschließend geht es zum Flugplatz. Alexander hat alle seine Sachen mitgenommen, die er in seinen Flieger packen will. Wie alles von Allex ist auch die Packordnung für seinen Flieger perfekt, nur ein wenig zuviel will er mitnehmen. Auch ich packe meinen Flieger neu und versorge mein neues Klappfahrrad,  das wirklich gut im Flieger Platz findet. Dazu hab ich mir einen Sack gekauft, in den ich das Bike packe. Das Bike hat gut Platz und ich verteile die Ladung so, dass das „weight & balance“ passt. Alexander hat das gleiche Klapprad.  Nachdem beide Flieger ordentlich bepackt sind, unternehmen wir eine Fahrt nach Forchheim in den sogenannten Kellerwald. Das ist ein Hügel an dem es mehrere Bierlokale gibt. Früher hatte jedes der Lokale hier das Bier im Felsenkeller gelagert. Nach Fränkische Bratwürste mit Sauerkraut und natürlich einem Bier fahren wir zu Christian, einem Fliegerkollegen von Alexander, der gestern einen spannenden Flug über die Alpen hatte und der uns davon erzählen will. Bei Kaffee plaudern wir übers Fliegen und über das erlebte von Christian. Dann geht es zurück nach Kirchrüsselberg. Morgen starten wir zu unserem Flug Richtung Kopenhagen und weiter nach Schweden. Wir checken das Wetter nochmals und geben den Flugplan für einen Formationsflug auf. Wir freuen uns auf morgen!

3. Tag - Donnerstag 13.06.2024

Nach dem Frühstück fahren wir zum Flugplatz Feuerstein und machen die Flugzeuge fertig. Ich tanke nochmals richtig voll. Dann Starten wir. Ich zuerst und dann Alexander. Wir fliegen im Formationsflug, denn wenn man so eng beisammen fliegt, haben die Kontroller sonst immer Stress, wenn Sie das nicht wissen, dass die beiden Flugzeuge zusammengehören. Es ist ziemlich bewölkt und so starten wir gleich über die Wolken. Weil mein Flugzeug einen Turbo hat, komm ich schneller hinauf und so verlieren wir uns gleich am Anfang mal. Nach einer Weile finden wir aber wieder zusammen. Über Erfurt geht es hinauf bis zur Ostsee Küste. Wir fliegen vorerst in einer Höhe von Flugfläche 110 und sinken dann vor Erreichen der Ostsee auf 3.000 Fuß unter die Wolkendecke rein. Immer wieder gibt es kleinere Schauer. Unter uns zieht die Insel Fehrmarn hindurch. Dann geht es Richtung Dänemark, und Richtung Kopenhagen. Alexander ist nun vor mir und hat den Funk übernommen. Es geht an Roskilde vorbei nach Kopenhagen. Hier gibt es eine Sichtflugroute, die wir mit 1.500 Fuß über Grund fliegen. Man kann ganz schön die Stadt sehen. Der Autopilot führt uns genau die geplante Route entlang. Plötzlich weicht Alexander von der Route ab. Was ist passiert? Er meldet, dass sein Fahrwerk ausgefahren ist und sich nicht mehr einfahren lässt. Nun übernehme ich den Funk und wir fliegen das kurze Stück über den Öresund nach Schweden nach Eslov (ESME). Ich unternehme den ersten Landeanflug. Der Flugplatz ist nicht besetzt und so mache ich Blindmeldungen. Die Asphaltpiste geht für mich nicht zum Landen, da der Seitenwind so stark ist, dass man nicht sicher landen kann. So entscheide ich mich für die kürzere Graspiste, die genau in Windrichtung liegt. Es regnet leicht im Endanflug. Leider setze ich ein wenig zu spät auf, und hab daher ganz schön zu tun, das Flugzeug vor Pisten Ende zum Stehen zu bekommen. So eine Schei… Landung! Ich rolle über die Gras- und Asphaltpiste zur Tankstelle und warte auf Alexander. Der frägt mich vorher nochmals, ob sein Fahrwerk eh ausgefahren ist und landet dann souverän. Nun diskutieren wir, was wir mit dem Fahrwerk machen können. Alexander schaut gleich mal alles durch, was fehlerhaft sein könnte. Leider kann er aber den Fehler nicht lokalisieren. Er startet nochmals und probiert es nochmals das Fahrwerk einzufahren, Fehlanzeige. Immer wieder ziehen kräftige Schauer durch. Wir bauen unsere Fahrräder zusammen und fahren in den Ort, wo wir im Hotel Brink zwei Zimmer gebucht haben. Die Klappräder bewähren sich gleich das erste Mal wirklich gut, nur haben die Räder keinen Kotflügel und der Hintern wird nass vom Spritzwasser. Zum Abendessen fahren wir mit unseren Klapprädern in eine Pizzeria im Ort. Das Essen ist nicht besonders. Wir gehen früh zu Bett, denn morgen müssen wir eine Lösung des Problems finden.


4. Tag - Freitag 14.06.2024

Nach dem Frühstück in unserem „Container-Hotel“ radeln wir zum Flugplatz. Nun beginnt Alexander den Flieger zu zerlegen. Er sucht das Problem bei der Ölpumpe bzw. bei der Steuerung des Fahrwerkes. Das und jenes wird untersucht. Passt die Stromspannung, hat es überhaupt Strom. Geht die Pumpe und so weiter. Wahrscheinlich ist es der Schalter der Hydraulikpumpe. Ich stehe daneben und staune nur, was Alexander alles weiß und kann. In der Zwischenzeit streichle ich meinen Flieger und wische das Regenwasser ab. Ich hoffe durch meine Zuwendung verzeiht mir meine OE-AGM meine gestrige verpatzte Landung. Irgendwie bringt Alexander dann doch die Pumpe dazu ihre Arbeit zu verrichten und Druck aufzubauen. Er baut alles wieder zusammen und macht einen Probeflug. Heute passt auch das Wetter besser, es ist zwar bewölkt und windig, aber es regnet nicht. Alexander startet und siehe da „er fährt nach dem Abheben das Fahrwerk wieder ein“ und beim Landen wieder aus. Alles ok soweit. Die genaue Ursache des Problems steht zwar nicht fest, aber es geht wieder. Ein wenig Unbehagen verursacht das dennoch. Wir packen alles zusammen, tanken die Maschine von Alexander auf und radeln dann zurück in unsere Schlafstätte, liefern unsere Sachen ab und fahren ins „Zentrum“ von Eslöv. Hier ist wirklich nicht viel los. Eine kleine, verträumte Stadt mit viel Migrationsgäste. In einem schönen Restaurant kehren wir ein und essen eine Kleinigkeit. Dann geht es zurück ins Hotel. Am Abend wollen wir dann für morgen planen. Mal sehen, wie sich das Wetter entwickelt. Morgen gehts weiter nach Nordschweden, vorbei an Stockholm nach Umea. 

5. Tag - Samstag 15.06.2024

Wir sind zu früh dran fürs Frühstück. Heute ist Samstag und es gibt erst ab 08.00 Uhr Frühstück. Heute haben wir wieder eine längere Strecke zu fliegen und wollten früher los. Aber auch kein Problem. Wir frühstücken und fahren dann mit unseren Klapprädern zum Flugplatz, checken die Flugzeuge und um 10.00 Uhr kann es dann losgehen. Wir starten in Eslöv, das liegt zirka 15 Meilen nördlich von Malmö. Alexander starte zuerst, dann ich hinten nach. Vorerst schaut das Flugwetter ganz gut aus, dann kommen aber Wolken und dort und da ein wenig Regen. Es geht an Lyngby, und Linköping vorbei immer weiter Richtung Norden. Unser erstes Ziel is Mohed (ESUM). Warum? Weil es auf der Strecke lag und es dort auch Mogas gäbe. Der Funkverkehr im Sweden Control funktioniert gut. Wir fliegen heute nicht in Formation, sondern jeder macht seinen Funk selber. Die Landung in Mohed bei bestem Wetter ist easy. Nur was sollen wir hier, mitten in den Schwedischen Wäldern?. Da ist zwar irgendwas im Gange, denn man sieht viele Zelte, viele Autos. Wir marschieren zu diesem Event. Hier ist eine Hundeausstellung. Wir bekommen einen Kaffee und einen guten Kuchen von Sylvia. Weiter geht es. Nun wird das Wetter schlechter. Gewittertürme bauen sich auf. Es geht durch eine dicke Wolke unten durch, vorbei an Sundsvall wo im Hinterland schwere Regengüsse niedergehen. Nach einer reinen Flugzeit von 3 Stunden und 30 Minuten landen wir in Mellansel. Das ist eine fast 800 Meter lange Graspiste, in der „middle of nowhere“. Der Anflug gelingt perfekt, Landung auch, aber es gibt viele Muggel und mein Flieger hüpft wie eine verrückt gewordene Gans. Endlich stehen wir vor den alten Hangars. Eine kleine Gruppe von urigen, gemütlichen Männern in Arbeitskleidung begrüßt uns herzlich. Sie erzählen ein wenig, was sie hier machen. Der ältere der Herren ist der Macher, der für uns auch Benzin organisiert. Aus einer kleinen „Onkel Toms Hütte“ holt er einen Schlauch raus und befüllt unsere Flieger mit Mogas. Schwarze Wolken haben sich aufgetürmt und wir müssen so rasch wie möglich von hier weg, weil das Gras der Piste ohnedies schon aufgeweicht ist. Ratz fatz habe wir bezahlt und Alexander stürmt als erster los, ich hinten nach. Unser Ziel ist die Tagesetappe Umea, das nur 30 Minuten entfernt ist. Es geht durch einige Regenschauer durch, bis wir die Anweisung bekommen über Ytter in den Anflug von Umea einzufliegen. Ich lande zuerst, Alexander kommt gleich hinten nach. In einem abgelegenen Teil des Airportgeländes dürfen wir unsere Flugzeuge parken. Dann das gewohnte Spiel. Fliegerversorgen und dann Taxi ins Zentrum. Ich buche kurzfristig das Clarion Hotel im Zentrum. Ein traumhaftes Hotel mit Blick auf den Fluss Ume Älv.

Im 13. Stock des Hotels gibt es eine traumhafte Bar mit einem tollen Blick über den Fluß und die Stadt. Wir trinken unser Landebier und genießen das Abendessen im Roof-Top-Restaurant. Ein traumhafter Tag geht zu Ende.


6. Tag - Sonntag 16.06.2024

Das Frühstücksbuffet im Clarion Hotel spielt alle Stückerl. Wir müssen heute früh weg, denn es wird bereits um 10.00 Uhr Regen erwartet. Also nix wie weg, wieder mal dem Wetter davonfliegen! Mit dem Taxi zum Flugplatz. Eh schon wissen – Flieger checken, ich tanke auch noch ein wenig Avgas bei der SB Tankstelle. Endlich geht es los. Die ersten Regentropfen klatschen schon auf unsere Flieger. Unser Flug von Ulmea nach Bodö wird zirka zweieinhalb Stunden dauern. Der Regen hört gleich mal auf. Wir fliegen zuerst unter Wolken und steigen dann über die Wolken bis auf eine Flugfläche von 100 (3.400 Meter). Hier kommen wir ganz gut über die größeren Wolkentops drüber. Unter uns eine faszinierende Landschaft, mit vielen kleineren Seen. Dort und da ist auch mal eine kleine Ortschaft zu sehen. Diese werden aber Richtung Norwegen immer weniger. Wir sinken in Norwegen auf unsere geplante „Sichtflugstrecke“, um auch von der Landschaft was zu sehen. Und was wir sehen, ist mehr als beeindruckend. Endlose Weite, teilweise noch Schneefelder, keine Straßen, keine Häuser nichts als Natur, beeindruckend aber beängstigend zugleich. Ich will nicht daran denken, wenn hier unser kleiner Rotax Motor den Dienst quittieren würde. Schön langsam kommen wir Richtung Bodö und zum Schluss müssen wir steil absteigen, um im Skjerstadfjord auf die vorgeschriebenen 1.500 Ft. zu kommen. Alexander und ich haben große Probleme, weil wir uns in der Luft nicht sehen können und meine technische Ausrüstung nicht der entspricht, die sich Alexander erwartet hat. Mal ist Alexander vor- und dann wieder hinter mir. Ein unangenehmer Zustand, zumal wir ja immer in ähnlichen Höhen fliegen. Die Landung in Bodö ist eigentlich einfach, wäre nicht die Türmerin, die Ihre Professionalität durch extrem schnelles Reden unter Beweis stellen will. Wem hilfts – keinem! Wir kommen dennoch klar und finden unseren Parkplatz, wo uns der Zoll erwarten sollte. Der kommt aber nicht und nach einem Anruf beim Zoll heißt es – wir können weiterfliegen, wir sind nicht interessant, weil wir ja nix zu verzollen haben. Also planen wir unseren nächsten Flug auf die Lofoten und gehen auf einen Kaffee ins Flughafen Café. Zuerst wollten wir über das Vorfeld gehen, aber da kommt gleich Security und nimmt uns hops. Nein, sie meinten nur, wir dürfen uns hier nicht bewegen, wir müssen außen herum gehen und nicht querfeldein. Ok, verstehen wir. Dann starten wir. Diesmal Alexander zuerst und wir fliegen getrennt, denn wir wollen uns die Unsicherheit der Positionsbestimmung des anderen Flugzeuges ersparen. Der nun kommende Flug ist wahrscheinlich das Highlight der Reise. Wir starten hinaus aufs Meer, müssen dann gleich rechts wegdrehen, denn hier in Bodö ist wirklich viel los und ständig landen Airliner. Es geht an einer Insel vorbei, das Meer ist ruhig. Unter uns teilweise türkise Uferstreifen, kleine Inseln und Scheren. Im Hintergrund die steil aufragenden Berge, das Meer teilweise spiegelglatt. In der Ferne sieht man schon die Lofoten und Svolvear. Nun geht es über das Meer, die Schwimmweste ist angelegt! In Svolvear geht es völlig relaxt zu. Melden Sie Endanflug, „cleared to land“, das wars. Der Flughafen von Helle/Svolvear liegt auf einer kleinen Halbinsel und hat vorne und hinten Meer. Die Piste ist lang genug, aber einfach spannend anzufliegen, vor allem bei der Szenerie. Alexander ist schon gelandet. Wir parken unsere Flieger nebeneinander und bauen unsere Klappräder zusammen. Dann geht es nach Svolvear. 6 Kilometer, bergauf- und bergab und durch einen Tunnel, bevor wir die Stadt erreichen. Ich bin völig durchgeschwitzt! Unser Hotel Fast Hotel Svolvear ist eine richtige Absteige. Zum Container-Hotel in Eslöv noch eine Steigerung, denn da gibt es nicht einmal einen Kasten im Zimmer. Wir brauchen es nur für eine Nacht. Nach dem Abendessen geht es heute bald ins Bett. Morgen wollen wir zum Nordkap!


7. Tag - Montag 17.06.2024

Ich radle schon früh los, um irgendwo ein Frühstück zu bekommen. Ich hab zu wenig Luft im Radl! Um 07.00 Uhr schläft die Stadt Svolvear noch. In unserem Hotel gibt es nichts zum Frühstücken, aber im Thon Hotel gleich nebenan gibt es Frühstücksbuffet um 25 Euro, die einzige Möglichkeit. Alexander nimmt nur einen Kaffee, ich nehme das Buffet. Dann sitzen wir nochmals zusammen, um die Route zum Nordkap zu planen bzw. nochmals alles durchzugehen. Dann fahren wir zurück zum Fast Hotel Svolvear. Fast ist in dieser Absteige nur das Internet. Endlich dürfen wir diese Schlafstätte verlassen. Ich fahre mit dem Taxi zum Flughafen Helle, Alexander fährt mit dem Rad. Der Grund liegt darin, dass bei meinem Rad viel Luft verloren ist und es nicht gesund für das Rad wäre zu radeln. Nun wieder gewohntes Spiel. Flieger auspacken, Verankerungen entfernen, Motor checken bzw. alles einfach checken. Da kommt auch schon Alexander, der ein wenig aus der Puste ist, aber er war schnell da. Ich starte heute als erster. Die Türmerin am Airport ist sehr gelassen. Ich starte auf der Piste 18 hinaus in den Vestfjorden übers Wasser und drehe dann nördlich. Auf der linken Seite sieht man den Troll Fjord, ein beliebtes Ausflugsziel ab Svolvear. Es geht über die Berggipfel hinweg. Immer wieder sind kleine Seen eingebettet. In Stokmaknes geht es über die Berge, die immer mehr in Wolken gehüllt sind. Da fliege ich dann doch einfach lieber die Küste entlang, da ist das Wetter besser. An Tromsö geht es westlich vorbei. Es ist ruhig in der Luft, manchmal tröpfelt es ein wenig. Der Rotax 914 schnurrt ruhig dahin, er weiß ja nicht, dass unter uns eisiges Wasser ist. An Hasvik fliege ich vorbei und an Hammerfest, der nördlichste Stadt Europas. Alexander fliegt unabhängig von mir. Ich höre, dass er über die Wolken will, aber bei Flugfläche 110, entscheidet er sich auch für einen Flug unter den Wolken. Die Funkverständigung mit den Airports und mit Polaris Control funktioniert super. Das Wetter wird Richtung Nordkap immer schöner. Die Region um das Nordkap und um Honnigsvag wird über Valan Radio gemanagt. Auch hier, freundliche Kontroller. Das Nordkap ist in Sicht und unser Ziel ist vorerst erreicht. Ich drehe zwei Runden um das Nordkap und mache Fotos. Ich höre auch schon, dass Alexander mit seiner D-MAHM ankommt. Während Alexander noch Runden um das Nordkap dreht, fliege ich schön wieder südlich Richtung Hammerfest bzw. Alta. Einige Regenschauer putzen unseren Flieger. Nach fast dreieinhalb Stunden erreichen wir Alta. Wir haben die Route so geplant, dass wir auch bei Wolken und schlechter Sicht fliegen können. Das Wetter passt aber gut. Hier in Alta ist einiges los. Ich werde in den Gegenanflug geschickt und darf dann auf der Piste 11 landen. Alexander hat sich auch schon zum Landen angemeldet. Die Landung butterweich. Ich rolle gleich zur Tankstelle und tanke meine OE-AGM. Auch Alexander gesellt sich dazu. Dann versorgen wir die Flieger in gewohnter Form. Es regnet immer wieder mal in kleinen Platzregen. Wir sind am Boden, die Flieger sind sauber. Mit dem Taxi geht es nun in unser Hotel Scandic Alta. Das ist ein moderner Komplex im Zentrum von Alta. Nach einer „Zimmerstunde“ gehen wir nochmals „auf die Gasse“ und schauen, ob wir doch noch zu unserem Landebier und eventuell einen kleinen Happen kommen. Unser Ziel Nordkap ist erreicht – wir sind glücklich!


8. Tag - Dienstag 18.06.2024

Beim Frühstück checken wir schon mal das Wetter und vergleichen unsere Flugplanung. Sollte eigentlich ganz gut gehen, wenn auch ein wenig Regen dabei sein wird. Mit dem Ford-Mustang – Elektroschaukelpferd, geht es zum Flugplatz. Wie kommen wir da jetzt rein? Wir können über ein eigenes Gate rein. Anders als bei uns wird hier unser Gepäck nicht geröntgt. Gewohntes Bild – Flugzeuge vorbereiten. Ich schraub mal die Cowling runter und schau mal rein, ob beim Motor noch alles in Ordnung ist, es ist! Dann starten wir. Heute geht Alexander zuerst raus. Wir dürfen schon in der Mitte der Piste starten. Links und rechts stehen Regenschauer. Alexander und ich fliegen nicht die gleiche Route. Während er mehr landeinwärts fliegt, fliege ich über die Inseln und Inselchen übers Meer. Zuerst schaut es ein wenig finster aus, es fängt an zu regnen. Ich fliege vorerst meine 4500 ft. Nachdem uns Alta Tower verabschiedet hat, fliegen wir mit Polaris Control. Hi- und da, höre ich auch von Alexander was im Funk. Es geht an Tromsö vorbei. Über dem Meer ist es total ruhig. Mein Motor schnurrt! Wann kommt das Bordservice?? Ich steige dann auf 8.500 Ft. Bis Bodö, dann muss ich runter, weil eine Wolkenband mir den Weg verstellt. Die Landschaft ist einfach gewaltig und mit Worten nicht zu beschreiben. Mal glaubst Du, Du bist in Papeete, wenn du auf die andere Seite schaust, eher Grönland mit Gletscher und Eis! Ich fliege über größere Inseln, die als Naturschutzgebiet bezeichnet sind, dann geht es immer entlang der Küste bis Rörvik. Zwischen Tromsö und hier ist das Wetter ganz gut, aber nun stehen links und rechts schwere Gewitter, es ist finster vor uns. Ich sinke für den Anflug auf Namsos, wo wir Mogas bekommen sollten. Der Türmer meldet – Achtung Gewitter und mögliche Regenschauer im Anflug! Alles gut – ich lande sicher. Auch Alexander kommt nach ein wenig Verzögerung rein. Leider gibt es kein Mogas, so fliegen wir weiter. Auch der Türmer ist professionell und freundlich und übergibt uns an Trondheim Vaernes Approach.  Ich muss einem Gewitter mit Blitz und Donner ausweichen. Dann bekomme ich von Trondheim eine ganz einfache Anforderung – „melden Sie rechten Gegenanflug für die Piste 27“. Gemacht getan – „cleared to land!“ So einfach kann fliegen sein. Alexander steht schon bei der Tankstelle und füllt auf, ich gleich anschließend. Dann packen wir unsere Räder aus und versorgen das Flugzeug. Mit einem Schubgelenksbus werden wir dann abgeholt – nur wir zwei!! Könnt Ihr Euch das vorstellen? Ein Hallo!! Dann verlassen wir das Flughafengebäude und fahren mit unseren Rädern zum Bahnhof. Nun beginnt es endgültig zu stürmen. Ein schweres Gewitter zieht über den Flughafen und über den Bahnhof hinweg und zwar mit Blitz und Donner und Starkregen. Nach 39 Minuten erreichen wir Trondheim mit dem Zug. Im Best Western Bakeriet beziehen wir unsere Zimmer und gehen anschließend zu Abendessen. Durch den Regen und das Gewitter hat es richtig abgekühlt. Wir sind über 1000 Kilometer südlicher, aber das Wetter ist anders, viel kühler! Zum Abendessen sind wir im Stadtteil Solsiden bei einem Mexikaner. Heute ist überall Fußball angesagt. Überall gibt es „puplic viewing“. Nach einem Landebier und einem guten mexikanischen Abendessen, merken wir, dass wir durch die fast fünf, Flugstunden doch ein wenig geschlaucht sind. Morgen werden wir voraussichtlich in Trondheim festsitzen, weil das Wetter schlechter wird.

9. Tag - Mittwoch 19.06.2024

Der heutige Tag gehört dem „Nichtstun“. Da die Wettervorhersage für heute kein gutes Flugwetter angekündigt hat, bleiben wir heute in Trondheim. Nach dem Frühstück im überdachten Innenhof des Hotels, fahren wir mit den Fahrrädern zu einer Fahrradwerkstätte, um endlich das Problem des „schleichenden Platten“ bei meinem neuen Bike zu lösen. Nicht weit entfernt, finden wir eine Werkstäte, doch die haben nicht das passende Ventil. Bei der zweiten Werkstätte klappt es, aber mein Rad muss ich in der Werkstatt lassen und sollte es am Nachmittag wiederbekommen. Ohne Fahrrad, zu Fuß die Stadt zu erkunden macht keinen Spaß. So melde ich mich bei einem der Scooter-Verleiher an. Doch alle Scooter, die ich fahren will, sind nicht fahrbereit bzw. haben keinen Strom. Ok, dann probiere ich einen der Internet-Fahrräder-Verleihe. Aber auch da habe ich kein Glück, denn  ,trotzdem dass ich alles richtig gemacht hab, kann ich dann doch das Rad nicht in Betrieb nehmen. Ich bin schon leicht genervt, bis ich dann noch einen Scooter finde, der geladen ist. Nun sausen wir durch die Stadt, ich mit dem Scooter und Alexander mit seinem Rad. Zuerst geht es zur Burg hinauf. Die Festung Kristiansten liegt auf einem Hügel östlich der Stadt. Sie nach Christian V. von Dänemark-Norwegen benannt. Alexander strampelt tapfer den Berg hinauf, ich tue mir da schon leichter, dank Strom im Scooter. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1681 wurde die Burg 1685 gebaut, um die Stadt vor Angriffen aus dem Osten zu schützen. Man hat einen sehr schönen Ausblick auf die Stadt. Ein Schiff der Hurtigruten hat gerade abgelegt und fährt den Trondheim Fjord hinaus. Es geht nun wieder hinunter zum Nidarosdom, mit seiner markanten Fassade mit zahlreichen Heiligen, die in Nischen stehen. Wir setzen unsere Stadtrundfahrt fort und sehen auch die alten Speicherhäuser, die auf Pfählen stehen. Diese bunten Holzhäuser werden nach und nach wieder renoviert. Mein Fahrrad ist nun fertig. Ich kann nun meinen E-Scooter abstellen und mit meinem Fahrrad weiterfahren. Es ist unangenehm kalt. Der kalte Wind macht es noch unangenehmer. Zum Abendessen kehren wir in einem Restaurant gleich neben dem Hotel ein. Morgen geht es weiter Richtung Süden. Wir wollen Freunde von Alexander in Voss Boemoen besuchen. Das liegt unweit des Eidfjord. Mal sehen, ob das mit dem Wetter klappt


10. Tag - Donnerstag 20.06.2024

Mit dem Zug geht es von Trondheim in 39 Minuten zum Flughafen Trondheim Vaernes, natürlich sind unsere Fahrräder mit dabei. In den Flughafen reinkommen ist einfach. Wir gehen einfach zum Frachttor und da wird uns Einlass gewährt. Unsere Flieger haben das Gewitter und den Regen gut überstanden. Diesmal starte ich ein wenig früher, weil Alexander noch seinen Flieger sauber machen muß. „So kann man doch nicht fliegen“! Ich schon, und starte zuerst Richtung Süden. Das Ziel unseres Fluges ist zuerst mal Fagerness (ENFG). Da möchten wir laden und checken dann nochmals das Wetter, denn das dürfte anspruchsvoll werden. Schon nach dem Start geht die Schauklerei los. Der Flieger tanzt herum, egal welche Höhe ich wähle. Ich fliege um die 8.000 ft und muss dabei sogar noch einen Berg ausweichen. Die Landschaft ist sehr bizarr! Kahle Felsen, dazwischen ein wenig Gras und Moos. Keine Straßen und auch keine Häuser sind auf dem gut eineinhalbigen Flug zu sehen. Ich bin froh, als ich die Piste in Sicht habe. Der Flughafen Fergerness, liegt auf einem Hochplateau. Der Gegenanflug führt über einen Steilen Abhang, wo es geschätzte 300 Meter in die Tiefe geht. Es ist turbulent, aber von den 40 Knoten die ich die meiste Zeit hatte (natürlich auf die Nase) sind es jetzt nur mehr 20 Knoten, dürfte also kein Problem sein. Die Landung dann – pefekt, sanft! Gleich nach mir kommt dann auch schon Alexander eingeschwebt. Der Flughafen ist wie ein Internationaler Flughafen ausgestattet, aber es ist kein Mensch da, weder am Turm noch im Flughafengebäude. Wir stehen alleine da. Macht nichts, denn wir wollen ja eh weiter nach Voss Boemoen. Wir starten zu unserem Flug, der knapp eine Stunde dauern sollte. Wolken versperren uns den Weg und so steigen wir über die Wolken on Top. Hier haben wir einen Gegenwind so zwischen 40 und 60 Knoten (75 bis 115 KMH). Es ist zu war ruhig, aber wir kommen einfach nicht vom Fleck. Mal geht es rauf, dann runter, ich muß dauernd die Leistung korrigieren. Nach eineinhalb Stunden erreichen wir unser Ziel, aber wo ist es, eine dicke Wolkendecke liegt darüber. Alexander findet als professioneller Segelflieger gleich mal ein Loch und ist weg. Ich suche ein wenig länger und mach den geplanten Anflug mit „Cloude breaking“. Zu guter letzt schaffe ich es auch unter die Wolken und lande sicher in Voss. Claudia und ihr Mann, Freunde von Alexander, holen uns ab. Wir versorgen den Flieger und fahren dann mit den beiden zirka 40 Minuten nach Eidfjord. Hier geht es einmal über einen der längsten Tunnels mit 8 Kilometer. ES gibt sogar mitten im Berg einen Kreisverkehr! Aus dem Tunnel rausgekommen fahren wir über eine spannende, ganz neue Hängebrücke, die ein wenig an San Francisco erinnert. Wir haben hunger und kehren in ein kleines Restaurant ein. Hier ist alles Selbstbedienung, überall!! Man zahlt am Tresen und das Essen wird serviert. Die Getränke darfst Dir auch selber mitnehmen und das bei einem Bierpreis von rund 12 Euro pro Halbe. Anschließend fahren wir in das Haus der beiden und sprechen noch über das Erlebte und Alexander hat viel zu erzählen, weil Claudia eine langjährige Freundin aus seiner Region ist. Mir fallen schon die Augen zu und so merkt auch mein Gastgeber, dass bei mir die Batterien aus sind, wir fahren in unser Hotel Foringfoss und wir gehen zu Bett.

11. Tag - Freitag 21.06.2024

Das Frühstück im Foringfoss Hotel in Eidfjord ist super. Claudia besucht uns gleich nach dem Frühstück. Claudia betreibt hier ein kleines Museum über die Region Südnorwegen. In ihrem Museum „Vikingutstelling“, zeigt Sie wie die Wikinger hier lebten. Wir sind bei einer Führung dabei und erfahren viel neues über die Norweger und über die Wikinger. Mark, ihr Mann hingegen hat einen Kleinbus und chauffiert die Kreuzfahrtengäste zu den Sehenswürdigkeiten der Region. Wir bekommen heute einen kleinen Wagen von Claudia und Mark und dürfen damit den ganzen Nachmittag damit herumfahren. Zuerst geht es zum Fusseli Hotel. Die Attraktion ist nicht das Hotel, sondern die gewaltigen Voeringfossen Wasserfälle, die vom Hochplateau in die Tiefe stürzen. Hier treffen wir auch Mark wieder, der grade mit einer Gruppe unterwegs ist. Dann fahren wir weiter, vorbei zu riesigen Sysenvatn Stausee, der aus aufgeschichteten Steinen besteht. Weiter geht die Fahrt auf das Hochplateau mit einem traumhaften Blick auf den Hardangerjoekulen Gletscher im Hardangervidda Nationalpark. Die Landschaft ist karg, teilweise liegt noch Schnee.  Wir sind da gestern drüber geflogen, aber gesehen haben wir da nix. Unbeschreibliche Landschaft!! Es geht zurück nach Eidfjord. Hier holen wir Claudia ab, die gerade ihre letzte Führung in ihrem kleinen Museum hatte. Die AIDA liegt in Eidfjord. Die passt nicht wirklich in die Landschaft, denn sie überragt alles. Viele Deutsche Gäste laufen herum und suchen nach den Wikingern und den Trollen. Nach dem Abendessen bleibe ich beim Hotel und schaue der AIDA beim Ablegen zu. Alexander bleibt noch bei seinen Freunden, denn die haben sich ja viel zu erzählen. Ich mach meine Schreibarbeiten und mache mir Gedanken, wie der Flug morgen Richtung Oslo stattfinden kann.

12. Tag - Samstag 22.06.2024

Wir starten schon um 08.00 Uhr, das Frühstück im Hotel fällt aus, da die erst um 08.00 Uhr beginnen. Claudia und Mark bringen uns nach Voss Bömoen Flugplatz. Die Fahrt dauert wieder 40 Minuten. Das Wetter beginnt sich langsam einzutrüben, wir wollen ja heute fliegen. Unser Wetterbericht hat uns gesagt, dass wir spätestens um 10.00 Uhr Lokalzeit starten müssen, um dem meisten Regen zu entgehen. Am Flugplatz angekommen, sind schon einige Fallschirmspringer am Platz. Hier fliegt eine Cessna Caravan Fallschirmspringer. Claudia und Mark schauen uns noch zu, wie wir unsere Flieger vorbereiten. Ich bin früher fertig und will auch rasch weg, um eben nicht ins Wetter zu kommen. Alexander nimmts gelassen und meint nur „Ruhig Brauner“, weil ich schon zur Eile ermahne und dränge, dass wir starten. Zuerst fliege ich nördlich um Höhe zu gewinnen, denn die Berge hier sind um die 6.000 ft überm Meer. Ich fliege auch am Hardangerjokulen Gletscher vorbei, den wir gestern von der anderen Seite gesehen haben. Anfänglich sind die Berge noch relativ frei von Wolken, aber es macht vom Süden her zu, das hat auch der Wetterbericht gesagt. Je weiter ich nach Oslo komme, desto tiefer kann ich sinken, weil hier die Berge nicht mehr so hoch sind. Es beginn zu regnen, erst ein wenig und dann immer mehr. Eine Regenwolke versperrt mir den Weg. Da gibt es nur eines, unten drunter, dem Fluss entlang der unter mir ist. Nach eineinhalb Stunden erreiche ich Kjeller, ein zivil- und militärisch genützter Platz unter der Kontrollzone von Oslo. Die Landung ist unspektakulär, aber es regnet leider. Ich rolle gleich zur Tankstelle und tanke mein Flugzeug mit Mogas. Alexander kommt auch schon rein und tut das gleiche. Dann suche ich im Regen eine Parkposition und versorge mein Flugzeug. Ich bin waschelnass. In der Hütte des Fliegerclubs sind Leute, aber glaubst, die würden uns reinlassen oder uns weiterhelfen! Gott sei dank finden wir einen Piloten, der uns dann ein Taxi ruft. Wir wohnen im Thon Hotel Lilleström, einem Vorort von Oslo. Im Egon-Restaurant essen wir eine Kleinigkeit. Alexander marschiert nochmals zum Flugplatz, um seinen Flieger auch sicher zu versorgen. Ich bummle über die Fußgängerzone und kehre in einem netten Restaurant ein um einen Kaffee zu trinken. Dann kommt Alexander dazu. Wir machen anschließend die Flugplanung im Hotel. Morgen soll es Richtung Heimat gehen. Da gilt es, die Flugplanung zu machen, den Flugplan aufzugeben, die PPR-Meldung (vorherige Genehmigung für Landen/Starten) zu machen und den Zoll zu verständigen, denn wir verlassen ja morgen Norwegen. Das alles ist nicht so ganz einfach, aber Alexander ist da schon ein Profi. Morgen wird ein Sechs- bis Siebenstundenflug, also gehen wir bald zu Bett. Wir hoffen, dass das Wetter morgen mal besser ist!

13. Tag - Sonntag 23.06.2024

Nach dem Frühstück gehen wir zu Fuß zum Flugplatz, sind ja nur 3 KM. Wie jeden Tag – Flieger herrichten, Öl checken. Beim Drainen ist ein wenig Wasser im Tank, drainen bis keines mehr kommt. Dann starten wir. Der Flug nach Lübeck soll zirka drei Stunden dauern. Vorerst geht es unter den Wolken dahin. Die Wolkenbasis sinkt immer weiter, also nichts wie rauf! Schon ist ein Loch in den Wolken gefunden und es geht hinauf auf 6.500 ft. Alexander geht auf 9.500 ft. Der Flug ist ruhig und angenehm. Gelegentlich sieht man auf den Boden. Es sind genügend Löcher um sicher absteigen zu können. Es geht an Göteborg vorbei, dann an Kopenhagen. Man hat ziemlich was zu tun, mit dem Funken, denn man fliegt von einem kontrollierten Luftraum in den anderen ein. Die Controller sind aber sehr professionell und daher ist es kein Problem für uns. Auf der Grenze von Dänemark nach Deutschland sinke ich dann unter die Wolken. Vor Lübeck sind einige tiefliegende Wolken, die man gut umfliegen kann. Die Landung in Lübeck ist unspektakulär. Ich rolle gleich zur Tankstelle und tanke nochmals voll. Dann gehen wir auf einen kleinen Imbiss. Nun heißt es Abschied zu nehmen, denn Alexander fliegt zu seinem Heimatflugplatz Burg Feuerstein und ich fliege nach Gmunden. Noch schnell die 12 Euro Landegebühr bezahlen und dann kann es schon losgehen. Es ist wieder ein Dreistundenflug. Gleich geht es mal über die Wolken. In 9.500 ft. sause ich Richtung Österreich. Über Tschechien baut sich eine hohe Wolkenfront auf, die so hoch raufgeht, dass ich mich entscheide runter zu gehen. Über Karlsbad in Tschechien geht es unter den Wolken Richtung Bayrischer Wald. Es wird immer dunkler, aber es regnet nicht. Bis Gmunden geschlossene Wolkendecke. Ich bin schon fast ein wenig euphorisch als ich die Grenze bei Suben überfliege und Gmunden nur noch einen Steinwurf entfernt ist. „Gmunden Radio – OE-AGM – Position Steyrermühl“ ich bin wieder daheim und lande auf der Piste 08 in LOLU-Gmunden. Mein lieber Freund Stix Martin empfängt mich und hilft mir beim Fliegerputzen. Nun das obligatorische Landebier! Meine Nordkapreise ist zu Ende – schön war’s“ Dank an meinen lieben Reisegefährten Alexander für die gemeinsame Organisation und danke für seine Gesellschaft!

Hier die Zusammenstellung der Flugzeiten:

  • Datum Abflug Ankunft Uhrzeit Abfl Uhrzeit Ank Flugzeit
  • 11.06.2024 LOLU EDQE Burg Feuerstein 13:56 15:21 01:25
  • 13.06.2024 EDQE ESME Eslöv 08:14 11:40 03:26
  • 15.06.2024 ESME ESUM Mohed 08:08 10:56 02:48
  • 15.06.2024 ESUM ESUI Mellansel 12:03 13:11 01:08
  • 15.06.2024 ESUI ESNU Umea 13:54 14:27 00:33
  • 16.06.2024 ESNU ENBO Bodö 08:05 10:22 02:17
  • 16.06.2024 ENBO ENSH Svolvear 13:16 13:57 00:41
  • 17.06.2024 ENSH ENAT Alta 08:34 12:10 03:36
  • 18.06.2024 ENAT ENNM Namsos 07:56 12:02 04:06
  • 18.06.2024 ENNM ENVA Trondheim 12:56 13:41 00:45
  • 20.06.2024 ENVA ENFG Fagernes 10:14 11:50 01:36
  • 20.06.2024 ENFG ENBM Voss Boemen 13:01 14:37 01:36
  • 22.06.2024 ENBM ENKJ Kjeller Oslo 07:52 09:20 01:28
  • 23.06.2024 ENKJ EDHL Lübeck 09:02 12:18 03:16
  • 23.06.2024 EDHL LOLU Gmunden 13:46 16:39 02:53
  • Gesamtzeit: 31:34
  • 3467 nm (6.420 Km)

Verfasser

Harald Schobesberger

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